Polizeikugeln zerfetzen Amokläuferin von Lörrach

Der Amoklauf von Lörrach vom 19.09.10 wirft einige Fragen auf. Hatte man sich nach der Tragödie von Winnenden endlich mal seitens der Staatsmacht dazu entschlossen, nicht nur durch kategorische Absperrmassnahmen jegliche Hilfeleistung für die Opfer zu unterbinden und den Täter wüten zu lassen, sondern aktiv in die Objekte zu gehen und die Täter zu neutralisieren, so scheint man nun mit deutscher Gründlichkeit ein bisschen sehr über das Ziel hinausgeschossen zu sein.

Mit der allseits von Politikern und Polizeigewerkschaften hochgelobten deutschen Polizei kann es nicht weit her sein. Zumindest nicht in Belastungssituationen.

Die mit einen Messer und einer kleinkalibrigen Sportpistole bewaffnete Täterin wurde mit 17 Geschossen aus vermutlich 9mm-Polizeipistolen zerfetzt.

Völlig unabhängig von den der Täterin zur Last gelegten Sachverhalten ist das Exekutieren von Tätern nicht Aufgabe der Polizei. Der Täter ist kampfunfähig zu machen und fertig. Da fragt man sich, wieviel unprofessionelle Angst diese Polizisten gehabt haben müssen, um derart abzulosen.

Walther Longrifle 22

Mit dieser kleinkalibrigen Sportwaffe war die Amokläuferin Sabine R. bewaffnet, als sie im Krankenhaus Lörrach aus der Deckung trat und von 17 grosskalibrigen Polizeigeschossen zerfetzt wurde.

Natürlich kennt auch ausser dem Exekutionskommando keiner die Situation, in der die Amokläuferin getötet wurde. Unmittelbar nach dem Einsatz wurden die beteiligten Beamten sofort abgeschirmt und psychologisch betreut (2 Betreuer auf einen Beteiligten). Damit sollte vermutlich der Gefahr einer belastenden Aussage gegen Kollegen vorgebeugt werden und die Grundlage für ein Schweigekartell gelegt werden.

Ich kann nur sagen: wehret den Anfängen. Die PR-Strategie der Polizeigewerkschaften läuft auf Hochtouren und der Staatsanwalt sieht mir in trauter Zweisamkeit mit den Polizeioberen nicht danach aus, als habe er auch nur die geringste Lust wegen dieses Polizeigewaltexzesses irgendwie anders als vertuschend tätig werden zu wollen.